SPARKASSENLAUF Jan-Hendrik Hans und Kerstin Evers sind über zehn Kilometer am schnellsten
488 Teilnehmer beim Lauf rund um St. Magnus. Viele Familien und Touristen dabei. VON PHILIPP
JOHANNßEN ESENS – Eine Duftwolke zieht vorbei, es riecht nach Pommes Frites. Restaurantbesucher genehmigen sich ein Feierabendbier an der frischen Luft oder essen eine Kleinigkeit und genießen die Abendsonne über dem Esenser Marktplatz. Und mittendrin sind die fast 500 Teilnehmer des 5. Sparkassenlaufs.
Zwischen vier und 73 Jahre alt sind die Läufer der Bambini(670 Meter), Schüler(2000 Meter) und Volksläufe (5 und 10 Kilometer). Schon die Kleinsten packt hier das Lauffieber wenn sie durch die Esenser Innenstadt flitzen und am Ende mit einer Medaille belohnt werden. Diejenigen, die es sogar auf das Treppchen schaffen, jubeln schon wie die Großen, indem sie den Pokal in die Höhe strecken und stolz präsentieren.
Nicht nur Einzelstarter und Vereinsläufer sind in Esens dabei. Auffällig viele Familien schnüren hier die Laufschuhe und gehen über verschiedene Distanzen an den Start. So auch Familie Ruberg aus Voerde am Niederrhein. Tochter Emely startete bei den Bambini, Sohn Moritz absolvierte die Schülerdistanz. Sabine und Lutz Ruberg liefen fünf Kilometer. Die Familie ist zum Urlaub nach Ostfriesland gekommen und bereits im vergangenen Jahr mitgelaufen.
Sie sind kein Einzelfall. Mitorganisator Steffen Hillmer (siehe auch Interview links) schätzt, dass etwa die Hälfte der Teilnehmer Urlauber sind. „Das ist eine richtige Touristenattraktion geworden“, sagt der Verantwortliche.
„Schneller konnte ich heute nicht“, erklärt Onno Ringering vom MTV Aurich. Kurz zuvor hat er als Schnellster die 5000 Meter absolviert. Im Zielbereich wird er von Vereinskamerad Levin Langen empfangen, der der Erste unter den Schülern war – Sieger unter sich sozusagen. Als schnellste Frau über den kurzen Volkslauf kommt Dr. Heike Piotrowski von der LG Harlingerland ins Ziel. Sie wollte zunächst gar nicht glauben, dass sie die Erste ist. „Da war doch noch eine vor mir, oder?“, fragt sie nach dem Einlauf.
Während viele schon nach fünf Kilometern erschöpft am Boden liegen und nach Luft ringen, gibt es beim Sieger über die zehn Kilometer, JanHendrik Hans, keinerlei Anzeichen der Erschöpfung. Darauf angesprochen antwortet er: „Das ist ja nur ein Zehntel meiner Wettkampfstrecke.“ Er gehört nämlich zum Nationalteam über 100 Kilometer. Der Lauf in Esens war nur eine lockere Trainingseinheit für ihn, deshalb hatte er auch nicht mit einem Sieg gerechnet. Der junge Sportlehrer aus Leer lief zum ersten Mal mit.
Ebenfalls Sieger über zehn Kilometer bei ihrer Premiere in der Bärenstadt wurde die Sparkassenangestellte Kerstin Evers aus Papenburg.
Aufregung pur im Startbereich
INTERVIEW
Steffen Hillmer, Mitorganisator des Sparkassenlauf Esens, war zwar im Stress, aber auch sehr zufrieden. Er hatte alles im Griff. VON KATHRIN KRAFT
FRAGE: Herr Hillmer, haben Sie mit so vielen Nachmeldungen gerechnet?
STEFFEN HILLMER: Mit 500 Läufern habe ich schon gerechnet. Da ist die Zahl mit 488 so im Rahmen, dass wir uns freuen können. Bis vor kurzem waren es ja nur um die 200 Anmeldungen.
FRAGE: Was ist denn das Besondere am Sparkassenlauf ?
STEFFEN HILLMER: Dass es ein Stadtlauf ist. Es passiert nichts außerhalb und wir versuchen trotz aller Schwierigkeiten, den Lauf mitten in der Stadt zu halten.
FRAGE: Würden Sie selber denn auch gerne mitlaufen?
STEFFEN HILLMER: Ich bin im vergangenen Jahr die fünf Kilometer gelaufen, weil die am Schluss stattfanden. Jetzt, wo wir fünf und zehn Kilometer zeitgleich starten, ist es Aufregung pur hier, da geht das nicht.